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Maria Fiatarone: Umsturz alter Ansichten

Bislang hatte man gedacht, dass Training nur bis zu einem gewissen Alter Sinn habe. Untersuchungen Ende der 1980er Jahre hatten zwar gezeigt, dass gerade die Kraft auch bei gesunden älteren Menschen bis in ihre 70er Jahre gut trainierbar ist. Was aber ist mit den ganz Alten, den Gebrechlichen?

Um 1990 wagte die Gerontologin Maria Fiatarone Singh einen Versuch mit 86-96-jährigen Altersheimbewohnern. Diese hatten durchschnittlich 4,5 chronischen Krankheiten wie Arthrose, Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Osteoporose, waren teils unterernährt und nahmen täglich durchschnittlich 4,4 Medikamente ein. Sie unterzogen sich acht Wochen lang dreimal je Woche für maximal acht Minuten einem hochintensiven dynamischen und progressiven Krafttraining für die Kniestreckermuskeln (Quadriceps).
Der Erfolg war sensationell. Es gab dabei keine Herz-Kreislauf-Probleme, kein Training fiel wegen Gelenkschmerzen aus. Der Kraftzuwachs betrug durchschnittlich 174%.

 

Der Muskelquerschnitt nahm innerhalb dieser kurzen Zeit um 9% zu. Die Gehgeschwindigkeit steigerte sich, manche legten den Krückstock ab. Sie besuchten einander wieder mehr, nutzen mehr die Treppen. Nach dieser Trainingsphase setzten die Heiminsassen ihren bewegungsarmen Lebensstil allerdings fort. Die Folge: nach vier Wochen waren vom Kraftgewinn nur noch zwei Drittel vorhanden.

Viele chronische Alterserkrankungen oder Alterssyndrome verbessern sich durch angemessene körperliche Aktivität. Oft werden Schmerzen oder Schwäche als Grund genannt, solche Aktivitäten zu meiden. Fiatarone erkannte, dass Krafttraining hier ein sehr wirksames und oft auch das zunächst einzig tolerierbare Mittel körperlicher Aktivität ist.

Selbst bei Depressionen ist hochintensives Krafttraining mindestens so wirksam wie Medikamente -
aber man vergleiche beider Nebenwirkungen!

Das Zentrum für Kraft-Medizin          

         Also: Keine Pflicht zur Schwäche. Muskeln und Kraft aufbauen und erhalten in jedem Alter!